Kennst du das? Du bist endlich an diesem wunderschönen Ort, auf den du dich so lange gefreut hast – Meer, Berge, vielleicht duftende Lavendelfelder – und trotzdem spürst du den Stress der letzten Wochen noch in dir. Du bist zwar angekommen, aber noch nicht wirklich da.
Oft braucht es mehrere Tage, bis Körper und Geist in der Erholung ankommen. Doch es gibt eine einfache Möglichkeit, schon viel früher in den Moment zu finden: Gehmeditation. Du brauchst nichts weiter als ein wenig Ruhe und ein paar Meter Platz. Keine Vorkenntnisse, keine Matte – einfach dich selbst.
Was ist Gehmeditation?
Vielleicht kennst du Meditation vor allem im Sitzen oder Liegen. Die Gehmeditation dagegen ist eine Form der aktiven Achtsamkeit – perfekt, wenn du Schwierigkeiten hast, still zu sitzen oder einfach gern in Bewegung bist.
Du gehst ganz langsam, mit voller Aufmerksamkeit für jeden Schritt. Das ist überraschend wohltuend – gerade für Menschen, die sonst immer „auf dem Sprung“ und in Bewegung sind. Gehmeditation hilft dir, Bewegung neu zu erleben: nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Weg zu dir selbst.
Warum gerade im Sommer?
Der Sommer ist eine Einladung an deine Sinne: warme Sonnenstrahlen, der Duft von Blumen, das Summen der Insekten, nackte Füße im Gras oder Sand. All das unterstützt dich dabei, achtsam zu sein. Besonders schön ist die Gehmeditation:
- barfuß im weichen Sand am Meer
- auf einem stillen Waldweg im Halbschatten
- durch taufrisches Gras am frühen Morgen
- zwischen blühenden Feldern und Sommerwiesen
Nutze diese Sinneseindrücke, um ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Sie machen es dir leicht, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen.
So geht’s – Schritt für Schritt zur Ruhe
Du brauchst keine bestimmte Strecke, keine Ausrüstung, keine Vorbereitung. Nur dich und einen ruhigen Moment.
- Finde einen ruhigen Ort mit etwas Platz – am besten draußen in der Natur.
- Zieh die Schuhe aus, wenn möglich. Spüre den Boden unter deinen Füßen.
- Stell dich aufrecht hin. Falte die Hände vor oder hinter deinem Körper, damit sie ruhig bleiben.
- Senke den Blick ein bis zwei Meter vor dir auf den Boden oder in die Landschaft.
- Beginne zu gehen, langsam und achtsam:
- Hebe die Ferse deines rechten Fußes.
- Hebe dann den ganzen Fuß leicht an.
- Setze ihn langsam, bewusst etwa eine Fußlänge weiter nach vorn.
- Spüre, wie der Fuß wieder den Boden berührt.
- Wiederhole den Ablauf mit dem linken Fuß.
- Beobachte die Bewegung – ganz ohne Bewertung.
- Gedanken dürfen kommen und gehen. Du brauchst sie nicht festzuhalten.
- Wenn du dich verlierst, bring deine Aufmerksamkeit sanft zurück zu deinen Füßen oder deinem Atem.
Deine kleine Ruhe-Oase – überall und jederzeit
Vielleicht merkst du schon nach wenigen Minuten: Dein Atem wird ruhiger, dein Geist klarer. Du spürst dich wieder. Und das Beste: Diese Form der Meditation kannst du überall machen – nicht nur im Urlaub. Auf dem Balkon, im Garten, im Stadtpark, ja sogar auf dem Flur deiner Wohnung.
Gehmeditation ist eine Einladung, mit jedem Schritt mehr bei dir anzukommen.
Mein persönlicher Sommermoment
Ich liebe es, frühmorgens im taufrischen Gras meine Gehmeditation zu machen – in Stille und mit nackten Füßen. Danach noch ein wenig sanftes Yoga, und der Tag kann beginnen. Vielleicht ist das auch etwas für dich?
Probiere es einfach mal aus – und nimm dir den Sommer nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich mit.

Expertin für Homöopathie und Schüssler Salze, Entspannungstrainerin und Rauhnächte-Begleiterin