Wacholderbeeren sind Bestandteil von Blasen- und Nierentees, werden als Gewürz für Wildgerichte und zur Herstellung von Gin verwendet. Sie werden beim Kochen von Sauerkraut und Kohlgerichten als verdauungsförderndes Gewürz mitgekocht. Mehr über die heilende Wirkung von Wacholderbeeren und die Anwendung erfährst du in diesem Artikel.
Wacholderbeeren
Wacholderbeeren wachsen an einem halbhohen Strauch (Juniperi fructus) mit eng zusammenstehenden, nadelförmigen Blättern. Der Strauch ist in Europa, Nordamerika und Asien beheimatet. In einigen Regionen steht Wacholder unter Naturschutz. Wacholderbeeren sind klein, rund und blau-schwarz. Sie werden reif geerntet und entweder frisch oder getrocknet verwendet. Wacholderbeeren sind in jedem Supermarkt als Gewürz erhältlich.
Wirkstoffe der Wacholderbeeren
- ätherisches Öl
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Zucker
Wirkungen der Wacholderbeeren
- diuretisch
- spasmolytisch (an der glatten Muskulatur)
- sekretionsfördernd
- motilitätsfördernd
Wacholderbeeren sind hilfreich bei
- Nierenbecken- und Blasenentzündungen
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsstörungen
- rheumatische Beschwerden
- Muskelverspannungen
- Bestandteil von Frühjahrskuren zur Entwässerung
Gegenanzeigen
Bei Entzündungen im Bereich der Nieren und während der Schwangerschaft sollten Wacholderbeeren nicht angewendet werden.
Nebenwirkungen
Werden Präparate oder Tees mit Wacholderbeeren über einen längeren Zeitraum angewendet oder in zu hoher Dosis (mehr als 150 mg ätherisches Wacholderbeeren-Öl pro Tag) drohen Schädigungen der Nieren oder Blutbeimengungen im Urin.
Wechselwirkungen
keine bekannt
Anwendung Wacholderbeeren
Äußerliche Anwendung des Wacholderbeeren-Öls bewirkt durch das enthaltene ätherische Öl eine Reizung der Haut und eine verstärkte Durchblutung. Muskelverspannungen werden durch die Anwendung gelöst.
Die Tagesdosis beträgt 2 bis 10 g getrocknete Wacholderbeeren, oder entsprechend 20 bis 100 mg ätherisches Wacholderbeeren-Öl.
Zubereitungen aus Wacholderbeeren sollten nicht länger als 4 bis 6 Wochen angewendet werden, um die Nieren zu schonen.
Wacholderbeeren-Tee:
1- bis 3-mal täglich eine Tasse Wacholderbeeren-Tee. Darauf achten, dass nicht mehr als 10 g Wacholderbeeren pro Tag zum Tee kochen verwendet werden.
Der Tee kann bei Verdauungsstörungen und Blähungen sowie bei Blasenentzündungen zum Durchspülen der Harnwege und der Blase getrunken werden. Bei Erkältungen kannst du mit dem Wacholderbeeren-Tee inhalieren.
Wacholderbeeren-Sirup:
Ein Sirup aus Wacholderbeeren lindert sanft den Hustenreiz bei Erkältungen und bei Reizhusten.
500 g getrocknete Wacholderbeeren mit einem breiten Messer oder im Mörder anquetschen und mit 2 Litern kochendem Wasser übergießen. Über Nacht zugedeckt ziehen lassen. Dann nochmals kurz aufkochen und durch ein Sieb abgießen. Abkühlen lassen und 100 g Honig unterrühren. In ein gut verschließbares Gefäß geben. Zur Linderung von Hustenreiz nehmen Erwachsene etwa 3 bis 4 Teelöffel und Kinder bis zu 2 Teelöffel täglich ein.
Rezept Wacholderlikör
40 g getrocknete Wacholderbeeren leicht zerstoßen (im Mörser oder mit einem breiten Messer).
250 g Kandiszucker zusammen mit den Wacholderbeeren in ein gut verschließbares Glas geben und mit ¾ Liter Wodka übergießen.
Das Glas gut verschließen und 4 Wochen ziehen lassen. In regelmäßigen Abständen gut schütteln.
Dann durch ein Sieb gießen, in eine Flasche mit Drehverschluss geben und weitere 6 Wochen ziehen lassen.
Fertig ist der Wacholderbeeren-Likör.
Quellen
Leitfaden Phytotherapie, Heinz Schlicher, Urban & Fischer Verlag, München, 5. Auflage 2016
Handbuch der Arzneipflanzen, Van Wyk/Wink/Wink, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 3. Auflage 2015
Phytotherapie, Margret Wenigmann, Urban & Fischer Verlag München, 1. Auflage 2017
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